Schwesig: Arbeitnehmer haben großen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg des Landes

Nr.95/2024  | 29.04.2024  | MPin  | Ministerpräsidentin

„Mecklenburg-Vorpommern hat sich in schwierigen Zeiten wirtschaftlich gut entwickelt. Daran haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer großen Anteil.“ Das sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig auf ihrem jährlichen Empfang für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Vorfeld des 1. Mai. Der Empfang fand 2024 in Ludwigslust statt.

„Wir hatten im letzten Jahr trotz aller Herausforderungen ein Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent – das höchste Wachstum aller Bundesländer! Wir haben gute Zahlen, was den Tourismus und den Außenhandel angeht. Im Außenhandel 2022 sogar mit einem Rekordergebnis von 20 Milliarden Euro. Die Arbeitslosenzahlen sind stabil. Sie liegen weit unter den Werten, die wir in den ersten beiden Jahrzehnten nach der Deutschen Einheit erlebt haben“, erklärte die Ministerpräsidentin in ihrer Rede.

Die Landesregierung investiere in Infrastruktur und Wirtschaftsansiedlungen, damit sich die positive Entwicklung fortsetzt. Gleichzeitig setze sich die Landesregierung für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen ein. „Gute Fachkräfte gewinnt man am ehesten mit guten Löhnen, mit attraktiven Arbeitsbedingungen“, betonte Schwesig. Die Landesregierung habe die Erhöhung des Mindestlohns im Bundesrat unterstützt. Mit dem neuen Tariftreuegesetz sorge die Landesregierung dafür, dass bei der Erfüllung öffentlicher Aufträge Tariflohn oder tarifgleicher Lohn gezahlt werden muss. „Gemeinsam mit den Gewerkschaften wirbt die Landesregierung seit vielen Jahren dafür, dass mehr Unternehmen im Land Tariflohn zahlen.“

Mit der beitragsfreien Kita entlaste das Land gezielt Eltern mit kleinen Kindern. „Das ist die größte Familienentlastung in der Geschichte unseres Landes. Es bleibt deutlich mehr Netto im Portemonnaie! Das werden wir auch in Zukunft fortsetzen“, versicherte die Ministerpräsidentin.

Schwesig würdigte in ihrer Rede die Arbeit der Gewerkschaften, Personal- und Betriebsräte im Land. „Mitbestimmen, mitgestalten – dieses demokratische Miteinander in den Betrieben, das trägt zu wirtschaftlichem Erfolg bei. Ich bin davon überzeugt: Die Sozialpartnerschaft und die betriebliche Mitbestimmung sind eine Stärke des Wirtschaftsstandortes Deutschland.“

Gemeinsam mit der Vorsitzenden des DGB Nord Laura Pooth, dem Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer und dem Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung Tom Scheidung übergab Schwesig den in drei Kategorien vergebenen Betriebs- und Personalrätepreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

„Mit dem Betriebs- und Personalrätepreis Mecklenburg-Vorpommern würdigt die Landesregierung herausragende Initiativen, die die Arbeitstage der Beschäftigten besser machen. Die Förderung der innerbetrieblichen Demokratie ist gerade in Zeiten von Politikverdrossenheit und rechtsextremer Propaganda elementar wichtig. Wo Betriebs- und Personalräte aktiv sind, sind Arbeitsplätze sicherer, werden Beschäftigte mehr einbezogen und wertgeschätzt. Wo es demokratische Prozesse gibt, laufen Spaltungsversuche rechtspopulistischer Aufwiegler bei der Mehrheit der Beschäftigten ins Leere“, würdigte die Vorsitzende des DGB Nord Laura Pooth die Preisverleihung.

In der Kategorie „Mitbestimmung – stark gemacht“ wurde der Betriebsrat der Dockweiler AG, Neustadt-Glewe ausgezeichnet. „Betriebsratsarbeit gibt den vermeintlich Schwächeren eine Stimme“, würdigte Wirtschafts- und Arbeitsminister Reinhard Meyer das Engagement des erst 2023 gegründeten Betriebsrats. „Dank Ihres hartnäckigen Einsatzes hat die Dockweiler AG, der größte Industriearbeitgeber in der Region, nach vielen Jahren endlich einen Betriebsrat, der die Interessen der über 300 Beschäftigten im Unternehmen nunmehr mit starker Stimme vertritt.“

Für die erfolgreich ausgehandelte Dienstvereinbarung zur Suchtprävention und die Entwicklung einer Handreichung zum Umgang mit Überlastungsanzeigen wurde der Personalrat des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte in der Kategorie „Mitbestimmung – gut eingebracht“ prämiert. „Sucht am Arbeitsplatz muss mit einem Höchstmaß an Sensibilität behandelt werden. Mit der Dienstvereinbarung des Preisträgers kann das Thema aus der Tabu-Ecke herausgeholt und Betroffenen zielgerichtet Hilfe angeboten werden. Auch die Anzeige von Überlastungen muss durch den Arbeitgeber mit besonderer Rücksicht begegnet werden. Mit der neuen Handreichung gibt man den Mitarbeitenden mehr Sicherheit und die Möglichkeit, Maßnahmen nachhaltig einzufordern“, sagte Tom Scheidung, Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Kindertagesförderung.

Preisträger in der Kategorie „Mitbestimmung – neu gedacht“ wurde der Betriebsrat der Lear Corporation GmbH aus Wismar. „Ein gutes innerbetriebliches Klima und faire Arbeitsbedingungen können ein wichtiger Erfolgsfaktor sein. Bei der Lear Corporation kann man das eindrucksvoll sehen. Das mit dem Betriebsrat erarbeitete System, das drei verschiedene Schichtmodelle integriert, dürfte deutschlandweit einmalig sein. Für die Beschäftigten bedeutet das einen spürbaren Erholungseffekt und der Arbeitgeber ist dankbar für eine hohe Mitarbeiterbindung und niedrige Fluktuation“, würdigte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer den Preisträger.

Bilder vom Empfang für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gibt es hier